Noch ganz schön grün hinter den Krokodils-Ohren. Ein spannendes und unterhaltsames Spiel mit dem glücklicheren Ende für die Hausherren. Crocodiles gewinnen knapp mit 7:6 gegen die Olilers aus Celle.
Die Überschrift lässt vermuten, dass auch das Niveau auf dem Eis hoch war. Von Beginn an war bei den Crocodiles gefühlt die Handbremse angezogen und die Jungs kamen einfach nicht in Fahrt. Wenn der Gegner dann auch noch „Bock auf Dich hat“, liegst Du schneller auf dem Hosenboden, als Du gucken kannst. Zack! Weg ist der Schneid. Aber der Reihe nach.
Im ersten Drittel lief es noch teilweise nach Plan. Mit 2:1 (Tore Luke Külbel und Linus Götz) ging es mit viel Mühe und Stückwerk in die erste Drittelpause. Bei dem ein oder anderen der 604 in Worten: Sechshundertundvier! Fans (für einen Sonntag echt irre <3) fiel sogar das Wort "Optimismus". Schön blöd.
Im zweiten Spielabschnitt knipsten unsere Jungs vier weitere Male (2x Nicholas Thedens, Külbel, Götz) und es ging mit einem tollen Zwischenstand von 6:2 nach zwei Dritteln in die Kabine. Erinnerungen an das 8:3 Spektakel, an eine Gala, an Traumhockey wie im vergangenem Heimspiel gegen die Pferdeturm Hunters wurden wach. Denkste. Nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Linus Götz, Finn Groetschel (gute Besserung an der Stelle!) und der Spieldauerdisziplinarstrafe für Luca de Cillia im 2. Drittel, war das Reihengefüge derart gestört, dass im dritten Drittel gar nichts mehr ging. Hinzu kam, dass zwei weiteren Crocos (gerade erst genesen von einer Infektion) nun komplett die Puste ausging.
Innerhalb von nur zwölf Minuten stand es 6:6 - kein Scherz!
Ja, es wurde für die letzten 20 Minuten der Goalie gewechselt, aber daran lag es nicht. Zur Überraschung aller Hamburger aktivierten die Oilers die berühmt-berüchtigte zweite Luft und spielten weiterhin sehr hart und kompromisslos. Aber auch mit Ruhe, Willen, Übersicht und großer Erfahrung, die man sich bekanntlich nicht kaufen kann.
Es war wirklich beeindruckend aber auch beängstigend wie Celle begann, die Geschichte im Eisland neu zu schreiben und auf 6:6 stellte. Gut, dass es noch ein allerletztes Kapitel in der Geschichte gab mit dem Namen: „Die (Ab-)Wendung der befürchteten Wende“.
So wurde der heutige Kapitän René Wegner zum Helden des Abends, als er 42 Sekunden vor Schluss die Zuschauer auf den Rängen und die eigenen Mannen erlöste und zum 7:6 einnetzte (Assists Lenny Reik und Lasse Spreckelsen). Somit blieben - mit viel Glück - die drei Punkte in Hamburg. Ebenso viele blaue Augen und Flecken!
Fazit: Überzahl üben, mutiger sein, nicht beeindrucken und provozieren lassen, mehr untereinander auf dem Eis pushen und kommunizieren. Zudem weiter Erfahrung sammeln, positiv bleiben und das tolle Publikum als 7. Mann nutzen und es nicht nur mit Drama und Adrenalinschüben, sondern auch mit solidem Eishockey belohnen. Ihr könnt das ✌🏻
Text: Crocodiles Hamburg - Fotos: HB-Fotografie, H. Beck