Erst kein Glück, dann auch noch Pech, 1:3 Niederlage gegen Herne
Ein bitteres Wochenende für die Crocodiles. Erst am Freitag die unglückliche Niederlage in Leipzig, heute dann noch ein Spiel, in dem man wenigstens einen Punkt verdient gehabt hätte. Beide Trainer zollten dem kleinen Hamburger Team höchsten Respekt ob der erbrachten Leistung. Standen in Leipzig noch 11 Feldspieler zur Verfügung waren es heute Nachmittag im Spiel gegen den Tabellennachbarn nur noch deren zehn. Verteidiger Synowiec musste sich am Sonnabend einer Zahn-OP unterziehen und konnte noch nicht eingesetzt werden. Somit standen Coach Plachta exakt zwei gelernte Verteidiger und acht Stürmer zur Verfügung, also genau zwei Reihen. Herne standen dagegen acht Feldspieler mehr zur Verfügung. Aber wieder nahmen die Mannen um Kapitän Mitchell den Kampf an, zogen sich mehr als achtbar aus der Affäre und lieferten Herne bis zum Schluss einen heißen Fight auf Augenhöhe. Bemerkenswert noch, dass es ein ausgesprochen faires Spiel war und Schiedsrichter Meier nicht eine Strafzeit aussprechen musste.
Von Beginn an sahen die 1.409 Zuschauer ein abwechslungsreiches und schnelles Spiel, in dem sich beide Teams eine Vielzahl guter Chancen erspielten. Entweder der Puck ging knapp vorbei oder die beiden starken Goalies behielten die Oberhand. So ging es mit einem 0:0 in die erste Pause.
Im zweiten Drittel dauerte es ein paar Minuten, bis das Spiel wieder richtig Fahrt aufnahm. Aber es waren die Crocodiles, die sich die besseren Chancen erspielten, aber einfach kein Abschlussglück hatten. Mitte des Drittels waren die Crocodiles mächtig am Drücker und die Pucks flogen dem Herner Keeper Linda nur so um die Ohren. Wie aus dem Nichts dann aber das 0:1 für die Herner. Ein eher ungefährlicher Schuss (Krämer) von der blauen Linie traf Calovi am Schlittschuh und sprang von dort unhaltbar ins Croco-Netz. Wer nun erwartet hat, dass sich die Crocodiles nach dieser Enttäuschung aufgeben, lag falsch. Es wurde weiter klug gekontert. Pech, dass Herne dann nur 48 Sekunden vor der Drittelpause das 0:2 (Thielsch) erzielte. Dieses Mal allerdings gut herausgespielt.
Im letzten Drittel hatten die Crocodiles auch mal Glück, denn nachdem Kristian bereits geschlagen war, setze der Herner Stürmer den Puck nur an den Pfosten. Den Abpraller schnappt sich dann Kristian. Sieben Minuten vor dem Ende holt sich dann Lascheit den Puck am eigenen Tor, schaltet den Turbo an, lässt zwei Herner Verteidiger an der blauen Linie stehen und behält vor Linda die Nerven, 1:2 (13:04)! Nun drehten auch die Fans der Crocodiles noch einmal auf und feuerten ihre Lieblinge vehement an. Drei Minuten vor Schluss wurden die Hamburger dann aber ausgekontert. Marsall bekommt den Puck von einem hinter dem Croco-Tor stehenden Mitspieler aufgelegt und trifft aus kurzer Distanz zum 1:3. Hier monierten die Zuschauer allerdings ein nicht gegebenes Halten gegen Lupzig im Herner Drittel, das der ansonsten unauffällig, also gut pfeifende Schiedsrichter Meier nicht ahnden wollte. Die Crocodiles nehmen zwar noch den Torwart zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, können das Spiel aber nicht mehr wenden.
Kein Zuschauer wird heute traurig nach Hause gehen, sondern stolz! Unsere Crocodiles haben Herne über 60 Minuten Paroli geboten und alles gegeben. Auch Neuzugang Schnabel war nach dem Spiel im Interview begeistert, welchen Kampfgeist und Willen sein Team entwickelte.
Text: Nils Abraham, Crocodiles Hamburg - Fotos: HB-Fotografie, H. Beck